Wie jeden Montag kamen auch diese Woche hunderte Menschen aus Halle und Umgebung zum Montagsspaziergang durch die hallesche Innenstadt. Vorherrschende Themen sind dabei die noch immer bestehende Impfpflicht im Gesundheitsbereich, die noch nicht gänzlich aufgehobenen Corona-Maßnahmen sowie natürlich auch die durch die Waffenlieferungen erzwungene deutsche Beteiligung am Ukraine-Krieg.
[von Maria Stadtherr]
Vielleicht liege ich ja falsch, aber ich glaube, dass es bis etwa 2014 in unserem Land noch – halbwegs – möglich war, Dinge offen anzusprechen, die innen- wie außenpolitisch, wirtschaftlich oder sozial schief liefen und als kritik- sowie verbesserungswürdig galten. Die jeweiligen Themen wurden weitgehend sachlich-argumentativ in einem breiten gesellschaftlichen Diskurs auf die Tagesordnung gebracht und kritisch bewertet. Manchmal ließ man sich in Interviews und Talkshows sogar ausreden, brüllte sich nicht gegenseitig nieder. Denn damals gab es sie im Wesentlichen noch, die in einer Demokratie normale und hoch gelobte Meinungs- und Pressefreiheit.